Psychische Krankheitsbilder
October 1, 2025

Depression vs. Erschöpfung – Unterschiede & Selbsttest

Depression oder Erschöpfung? Mit diesem klar strukturierten Selbsttest und kurzen Erklärungen erkennst du die Unterschiede. Belegt durch aktuelle psychologische Studien.

Viele Menschen empfinden sich zeitweise erschöpft – aber wann handelt es sich wirklich um eine klinische Depression, und was ist nur vorübergehende Erschöpfung? Die Unterscheidung ist wesentlich, um passende Hilfe zu finden. Neueste Forschung zeigt, dass Burnout bzw. Erschöpfung und Depression zwar überlappende Symptome haben, aber unterschiedliche, robuste psychische Konstrukte darstellen. Eine Studie bestätigt, dass man mit klar definierten Kriterien beide Zustände voneinander unterscheiden kann.

1. Was unterscheidet Depression von Erschöpfung?

  • Depression betrifft das Denken, Fühlen und Verhalten in allen Lebensbereichen – sie beeinflusst häufig Stimmung, Selbstwert und Antrieb. Symptome können langanhaltend sein (mindestens zwei Wochen) und umfassen Traurigkeit, Schuldgefühle, Hoffnungslosigkeit.
  • Erschöpfung, auch Burnout genannt, ist meist berufsbezogen und zeigt sich primär in anhaltender Müdigkeit und reduzierter Leistungsfähigkeit – ausgelöst durch chronischen Stress. Die Probleme betreffen vor allem bestimmte Lebensbereiche, meist die Arbeit.

2.  Schnell-Check: Selbsttest – Depression oder „nur“ Erschöpfung?

A. Fragen zur Einordnung (Selbsttest)
(Untypische Antworten für Erschöpfung sind kursiv)

  1. Fühlst du dich traurig, niedergeschlagen oder leer – auch in Situationen, die dir sonst Freude bereiten?
  2. Haben Sie das Gefühl, dass alles sinnlos erscheint, oder Sie bei der Arbeit, Familie oder Freunden versagen?
  3. Leidest du unter körperlichen Beschwerden wie Antriebslosigkeit, Schlafstörungen, Appetitveränderung?
  4. Sind die Symptome auf bestimmte Situationen (z. B. Arbeitsstress) beschränkt – oder betreffen sie dein Leben umfassend?
  5. Halten die Symptome länger als zwei Wochen an – oder verschwinden sie in erholsamen Phasen wieder?

B. Auswertung des Selbsttests

  • Wenn Fragen 1–3 mit „Ja“ beantwortet werden und sie über mehrere Lebensbereiche erlebt werden, spricht das für eine Depression.
  • Wenn Symptome vor allem in stressigen Lebensphasen auftauchen und zwischen durch wieder nachlassen, liegt eher eine Erschöpfung vor.

3. Warum diese Differenzierung wichtig ist

  • Eine Depression erfordert häufig therapeutische Intervention (z. B. Psychotherapie, medikamentöse Behandlung).
  • Bei Erschöpfung können gezielte Stressreduktion, Erholungsphasen und ggf. Coaching helfen – aber ohne entsprechende Abklärung bleibt das Risiko für Chronifizierung bestehen.

Die Unterscheidbarkeit belegt etwa eine Studie aus der Fachpsychologie: Burnout und Depression lassen sich über symptomatische Fragebögen klar voneinander trennen.

4. Welche Schritte empfehlen sich als Nächstes?

1. Bewusst reflektieren Liste Symptome und deren Kontext (Dauer, Lebensbereiche) auf.

2. Ärztliche Abklärung Konsultiere deine Hausarzt- oder Fachperson (Psychiater:in/Psycholog:in), besonders bei anhaltenden Symptomen.

3. Therapieform wählen Je nach Diagnose: z. B. kognitive Verhaltenstherapie (Depression) oder Stressmanagementstrategien (Erschöpfung).

4. Selbstfürsorge etablieren Sorge für guten Schlaf, Bewegung, Erholung und soziale Kontakte, um für beide Zustände vorbeugend zu arbeiten.

Referenzen

  • Koutsimani et al., 2019 – Meta-Analyse: Burnout und Depression sind unterschiedliche, robuste Konstrukte.
    Frontiers in Psychology
  • Tavella et al., 2020 – Qualitative Studie: Betroffene erleben Depression und Erschöpfung als unterscheidbare Phänomene.
    J Nerv Ment Dis via PubMed
  • Tavella & Parker, 2021 – Explorative Unterscheidung: Burnout ist von klinischer Depression differenzierbar.
    ScienceDirect
  • NCBI Bookshelf, 2024 – Definition und Differenzierung von Burnout und Depression in medizinischem Kontext.
    NCBI Bookshelf
  • Medical News Today, 2023 – Unterschiede in Symptomen und Dauer von Depression versus Erschöpfung erklärt.
    Medical News Today
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Psychische Krankheitsbilder
September 2, 2025

Viele Menschen empfinden sich zeitweise erschöpft – aber wann handelt es sich wirklich um eine klinische Depression, und was ist nur vorübergehende Erschöpfung? Die Unterscheidung ist wesentlich, um passende Hilfe zu finden. Neueste Forschung zeigt, dass Burnout bzw. Erschöpfung und Depression zwar überlappende Symptome haben, aber unterschiedliche, robuste psychische Konstrukte darstellen. Eine Studie bestätigt, dass man mit klar definierten Kriterien beide Zustände voneinander unterscheiden kann.

1. Was unterscheidet Depression von Erschöpfung?

  • Depression betrifft das Denken, Fühlen und Verhalten in allen Lebensbereichen – sie beeinflusst häufig Stimmung, Selbstwert und Antrieb. Symptome können langanhaltend sein (mindestens zwei Wochen) und umfassen Traurigkeit, Schuldgefühle, Hoffnungslosigkeit.
  • Erschöpfung, auch Burnout genannt, ist meist berufsbezogen und zeigt sich primär in anhaltender Müdigkeit und reduzierter Leistungsfähigkeit – ausgelöst durch chronischen Stress. Die Probleme betreffen vor allem bestimmte Lebensbereiche, meist die Arbeit.

2.  Schnell-Check: Selbsttest – Depression oder „nur“ Erschöpfung?

A. Fragen zur Einordnung (Selbsttest)
(Untypische Antworten für Erschöpfung sind kursiv)

  1. Fühlst du dich traurig, niedergeschlagen oder leer – auch in Situationen, die dir sonst Freude bereiten?
  2. Haben Sie das Gefühl, dass alles sinnlos erscheint, oder Sie bei der Arbeit, Familie oder Freunden versagen?
  3. Leidest du unter körperlichen Beschwerden wie Antriebslosigkeit, Schlafstörungen, Appetitveränderung?
  4. Sind die Symptome auf bestimmte Situationen (z. B. Arbeitsstress) beschränkt – oder betreffen sie dein Leben umfassend?
  5. Halten die Symptome länger als zwei Wochen an – oder verschwinden sie in erholsamen Phasen wieder?

B. Auswertung des Selbsttests

  • Wenn Fragen 1–3 mit „Ja“ beantwortet werden und sie über mehrere Lebensbereiche erlebt werden, spricht das für eine Depression.
  • Wenn Symptome vor allem in stressigen Lebensphasen auftauchen und zwischen durch wieder nachlassen, liegt eher eine Erschöpfung vor.

3. Warum diese Differenzierung wichtig ist

  • Eine Depression erfordert häufig therapeutische Intervention (z. B. Psychotherapie, medikamentöse Behandlung).
  • Bei Erschöpfung können gezielte Stressreduktion, Erholungsphasen und ggf. Coaching helfen – aber ohne entsprechende Abklärung bleibt das Risiko für Chronifizierung bestehen.

Die Unterscheidbarkeit belegt etwa eine Studie aus der Fachpsychologie: Burnout und Depression lassen sich über symptomatische Fragebögen klar voneinander trennen.

4. Welche Schritte empfehlen sich als Nächstes?

1. Bewusst reflektieren Liste Symptome und deren Kontext (Dauer, Lebensbereiche) auf.

2. Ärztliche Abklärung Konsultiere deine Hausarzt- oder Fachperson (Psychiater:in/Psycholog:in), besonders bei anhaltenden Symptomen.

3. Therapieform wählen Je nach Diagnose: z. B. kognitive Verhaltenstherapie (Depression) oder Stressmanagementstrategien (Erschöpfung).

4. Selbstfürsorge etablieren Sorge für guten Schlaf, Bewegung, Erholung und soziale Kontakte, um für beide Zustände vorbeugend zu arbeiten.

Referenzen

  • Koutsimani et al., 2019 – Meta-Analyse: Burnout und Depression sind unterschiedliche, robuste Konstrukte.
    Frontiers in Psychology
  • Tavella et al., 2020 – Qualitative Studie: Betroffene erleben Depression und Erschöpfung als unterscheidbare Phänomene.
    J Nerv Ment Dis via PubMed
  • Tavella & Parker, 2021 – Explorative Unterscheidung: Burnout ist von klinischer Depression differenzierbar.
    ScienceDirect
  • NCBI Bookshelf, 2024 – Definition und Differenzierung von Burnout und Depression in medizinischem Kontext.
    NCBI Bookshelf
  • Medical News Today, 2023 – Unterschiede in Symptomen und Dauer von Depression versus Erschöpfung erklärt.
    Medical News Today